Die Feuersteinfelder auf Rügen
Die Insel Rügen zählt zu den sonnenreichsten Gebieten Deutschlands und ist daher ganzjährig ein beliebtes und schönes Reiseziel. Und das nicht nur wegen der langen, feinsandigen Strände. Rügens Natur ist üppig und vielfältig. Neben den berühmten Kreidefelsen und den dichten Buchen- und Kiefernwäldern findet man hier die Feuersteinfelder von Rügen, die beinahe mystisch anmuten und eine geologische Rarität darstellen.
- Wo befinden sich Rügens Feuersteinfelder?
- Woher kommen die Feuersteinfelder?
- Warum gibt es grüne Vegetation auf den Feuersteinfeldern von Mukran?
- Welche Art von Steinen kann man auf den Feuersteinfeldern finden?
- Verbinden Sie den Besuch der Feuersteinfelder Rügen mit einer Wanderung
- Wie kommt man zu den Feuersteinfeldern auf Rügen?
Während eines Besuchs dieser Feuersteinfelder stellt man sich unweigerlich die Frage, wer dieses Meer aus Steinen denn eigentlich in die Landschaft gesetzt hat. Waren es Kobolde, Riesen oder vielleicht Außerirdische? Besonders mit Kindern kann man sich jetzt auf eine wunderbare Fantasiereise begeben.
Wo befinden sich Rügens Feuersteinfelder?
Schon von Weitem kann man im 40 Hektar großen Naturschutzgebiet „Schmale Heide“, welches nördlich des Ostseebades Binz zwischen Prora und Mukran liegt, die Feuersteinfelder Rügen erkennen. Mit einer Fläche von insgesamt 2500 x 300 Metern zählen sie zu den größten Feuersteinfeldern in Deutschland und sind damit ein besonderes Naturereignis.
Im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Schmale Heide findet man 2 bis 4 Meter hohe Wälle aus Feuersteinen.
Woher kommen die Feuersteinfelder auf Rügen?
Die Herkunft der Feuersteinfelder, die seit 1935 unter Naturschutz stehen, kann man mit seiner Fantasie versuchen zu erklären. Wer es jedoch ganz genau wissen möchte, bemüht hierzu die Wissenschaft. Und diese besagt folgendes: Vor etwa 3.500 bis 4000 Jahren tobte eine Reihe heftiger Sturmfluten, die so gewaltig waren, dass die Feuersteine aus den Kalkablagerungen der Kreideküste auf der Halbinsel Jasmund herausgeschleudert wurden und sich in der Schmalen Heide sammelten.
Die Feuersteine an sich entstanden über Millionen von Jahren hinweg und haben ihren Ursprung in Ablagerungen aus der Jura- und Kreidezeit. Während der Eiszeit fanden sie ihren Weg an die deutsche Ostseeküste, wo man sie besonders reichhaltig unter anderem an der Steilküste der Insel Rügen findet.
Warum gibt es grüne Vegetation auf den Feuersteinfeldern von Mukran?
Rügens Feuersteinfelder waren bis ins vorige Jahrhundert quasi frei von jeglicher Vegetation. Erst um das Jahr 1840 wurde die Schmale Heide mit Kiefern bepflanzt und ein Bewuchs aus Sträuchern und Büschen, vorwiegend Wacholder und Heidekraut, entwickelte sich zwischen den Feuersteinfeldern.
Im Laufe der Zeit wuchsen die Feuersteinfelder fast komplett zu. Einer Initiative des Rügener Naturschutzbundes (NABU) ist es zu verdanken, dass der dichte Heidebewuchs sowie entstehender Jungwuchs entfernt wurde und so diese geologische und botanische Besonderheit bis heute erhalten geblieben ist.
Die damals gepflanzten Kiefern sind heute zu einem beeindruckenden Kiefernwald mit dementsprechend alten und großen Kiefern herangewachsen, der die Feuersteinfelder umrandet.
Welche Art von Steinen kann man auf den Feuersteinfeldern finden?
Neben Feuersteinen kann man in den Feuersteinfeldern auch versteinerte Fossilien, wie Seeigel, Dickmuscheln oder die beliebten Donnerkeile und Hühnergötter finden. Wer hier nicht den perfekten Stein mitnimmt, wird ihn nirgendwo finden.
Von Donnerkeilen und dem Mythos von Schutz und Heilung
Donnerkeile sind längliche, kegelförmige Steine von häufig bernstein- oder bräunlich gelber Farbe.
Die Herkunft des Namens „Donnerkeil“ geht auf den germanischen Donnergott Thor zurück, der damals immer wieder Blitze auf die Erde schoss. Die Sage besagt, dass diese Blitze im Sand auftrafen und dort zu sogenannten Donnerkeilen versteinerten.
Die Menschen hegten damals den Aberglauben, dass der Donnerkeil eine schützende Aufgabe hat. Und so hängte man die Steine häufig unter die Hausdächer oder legte sie um die Häuser herum, um sich vor Blitzeinschlägen zu schützen. Alternativ trug man einen Donnerkeil auch direkt bei sich, um keinen Hexenschuss im Rücken zu erleiden. Darüber hinaus sagte man dem Donnerkeil eine heilende Wirkung bei Magenproblemen sowie bei Blasen- und Nierenerkrankungen nach.
Von Hühnergöttern und dem Weg zum Glück
Hühnergötter sind Steine mit einem Loch. Er dient als Glücksbringer und soll neben Reichtum auch Kindersegen und andere schöne Dinge bescheren. Es soll sogar Leute geben, die so einen Hühnergott an einer Kette um ihren Hals tragen.
Ob ein Hühnergott wirklich Glück bringt, sei mal dahingestellt, auf jeden Fall ist es einen Versuch wert.
Unser Tipp: Verbinden Sie den Besuch der Feuersteinfelder Rügen mit einer Wanderung
Wer die Feuersteinfelder Rügen besuchen möchte, dem empfehlen wir diesen Besuch sogleich mit einer Wanderung zu verbinden.
Die Feuersteinfelder sind auf verschieden langen Routen zu erreichen. Der kürzeste und gleichzeitig bequemste Weg verläuft vom Parkplatz „Feuersteinfelder“ an der L29 in Richtung Mukran. Viel interessanter ist jedoch die Südroute, ausgehend vom Parkplatz P2 des Naturerbezentrums, weil der Weg durch die Schmale Heide führt.
Wie kommt man zu den Feuersteinfeldern auf Rügen?
Es gibt drei Möglichkeiten, um zu den berühmten Feuersteinfeldern zu gelangen.
Mit dem Auto
Fährt man über die Landstraße Mukran – Binz, befindet sich auf Höhe Mukran ein kostenpflichtiger Parkplatz. Von hier aus gelangt man zu Fuß nach etwa 3 Kilometern zu den nördlichen Feuersteinfeldern.
Mit Bus und Bahn
Wer mit Bus und Bahn zu den Feuersteinfeldern fährt muss einen längeren Fußweg einplanen. Denn die Buslinie 20, die zwischen Mukran und Binz verkehrt, hält nicht auf Höhe des kostenpflichtigen Parkplatzes.
Mit dem Bus von Binz nach Sassnitz: Ausstieg ist die Haltestelle „Mukran, Strand“. Von hier aus läuft man bis zum Parkplatz noch etwa 1,2 Kilometer.
Mit dem Bus von Sassnitz nach Binz: Ausstieg ist die Haltestelle „Proraner Heide“ in der Nähe der Wohnmobiloase. Von hier aus wandert man über ausgeschilderte Waldwege direkt zu den Feuersteinfeldern.
Nähere Fahrplanauskünfte zur Buslinie 20 (Strecke: Königsstuhl – Sassnitz – Binz – Göhren – Kleiner Zicker) können der Seite des Rügener Personennahverkehrs (RPNV) entnommen werden.
Mit dem Fahrrad
Die Feuersteinfelder Rügen können aufgrund des sehr gut ausgebauten Radwegenetzes bequem mit dem Fahrrad entweder aus Richtung Sassnitz oder aus Richtung Binz kommend erreicht werden.
Adresse der Feuersteinfelder Rügen:
Feuersteinfelder
18546 Sassnitz